Te Kura Uira – online-lernen So ist der Unterricht aufgebaut, so funktioniert das System
Uira, heisst auf Deutsch in etwa Elektrizität, Strom, Licht oder eben auch online. Das Maori Wort Te Kura bedeutet Schule, erfahren, lernen und kombiniert ergibt Te Kura Uira: online-lernen. Seit zwei Jahren probiert das Erziehungsdepartement des südpazifischen Inselstaates Cook Islands diese modernen Lernformen aus, testet Programme und Unterrichtseinheiten und jetzt, Anfang 2014, mit Beginn des neuen Schuljahrs, sind die Insulaner stolz, die erste vollständig autonome Te Kura Uira Schule im Südpazifik zu betreiben. In vier Schulzimmern, zwei auf der Insel Manihiki, je eines auf Penrhyn und Mitiaro, sitzen die gut 30 Sekundarschüler. Sie, getrennt durch tausende von Quadratkilometern Meer, geprägt von unterschiedlichen Lebensarten und Kulturen sind alle sind mit Laptop ausgerüstet und werden von zwei Lehrern von der Hauptinsel Rarotonga aus online-unterrichtet.
Die etwa 15 jährigen Schülerinnen und Schüler allerdings sitzen nicht für sich alleine zuhause. Sie gehen jeden morgen in ihr Klassenzimmer, wo sie von einem Faciliator betreut werden. Dieser ist Aufseher, sorgt für Ruhe und Ordnung und auch dafür, dass die Internetverbindung und die online-Technik funktioniert. In schulischen Belangen hat der Faciliator aber nichts zu sagen, Bezug- und Lehrpersonen sind und bleiben die beiden online-Lehrer in Rarotonga.
In absehbarer Zeit, was das in Cook Island Time auch immer heissen mag, soll das alte Telecom-Satellitensystem abgekoppelt werden und dann ausschliesslich der Schule für ihre eigene Internetverbindung zur Verfügung stehen. Bis es allerdings soweit ist und weil das jetzige System oft überlastet ist oder sonstwie blockiert, hat die Schule sämtliche Unterlagen für alle Klassenzimmer separat auf einer Harddisk lokal abgespeichert. Dies macht das Offline-arbeiten möglich.
Für den Unterricht nutzt die Schule eine Informations-Plattform amerikanischer Herkunft, dazu eMail, Skype und Telefon.
Während zwei Jahren wurde das System getestet. Dabei hat sich vor allem eines gezeigt: online Klassen ohne einen Faciliator erzielen massiv schlechtere Resultate als solche Klassen, wo ein Aufseher die Klasse überwacht. Trotz online Unterricht ist die Aufsicht und Anwesenheit einer Person im Klassenzimmer offenbar ausschlaggebend für den Fortschritt der Lernenden. Deshalb sind die beiden online-Lehrer gespannt, wie sich ihr Verhältnis zu den vier Facilators entwickelt und welche – entscheidende – Rolle diese im Lernfortschritt der Klasse spielen werden.
Te Kura Uira – Die Inselwelt ( )
Die 15 bewohnten Inseln von Cook Island liegen weit verstreut im Südpazifik.Vier Flugstunden nördlich von Neuseeland, organisiert der seit 1965 unabhängige Inselstaat seine Geschicke selber. Haupteinnahmequelle ist der Tourismus, der die grösste Insel Rarotonga in den letzten 30 Jahren buchstäblich mit Touristen überschwemmte, da vor weil auf der Hauptinsel Rarotonga 1974 der internationale Flughafen eröffnet wurde und der Anschluss an die grosse weite Welt gelang. Schon damals wurde in einer Reportage des neuseeländischen Fernsehens gefragt: Was wird dieser Flughafen dem Inselsaat bringen, und werden die Insulaner ihrer Identität und Kultur bewahren können?
Was folgte, war das, was wir aus südeuropäischen Feriendestinationen kennen: Unterkünfte wurden aus dem Boden gestampft, Hotelkonzerne übernahmen das Szepter, Touristen mit ihren Begehrlichkeiten dirigierten das Leben, der junge Staat wurde überfordert, Korruption und Misswirtschaft trieben Cook Island 1996 in den Bankrott. Seither ist das Land abhängiger denn je vom Tourismus, vom Ausland und besonders auch vom ehemaligen Verwalterstaat Neuseeland.
Die Maori-Kultur der Insulaner, seit rund zweihundert Jahren vermischt mit christlichen Einflüssen, hielt auf Rarotonga dem Druck des Tourismuses nicht lange stand. Rarotonga besteht heute im Prinzip aus einzelnen Hotelresorts, eins nach dem andern, rund um die 30 Kilometer lange Insel. Dazwischen einfache, private Ferien-Unterkünfte und die im krassen Gegensatz zu den Gästeanlagen simpel eingerichteten, selten renovierten alten und meist offenen Häuser der Einheimischen. Hier dröhnen abends statt der Rhythmen der Drums zum Meeresrauschen moderne Beats aus den iPod-Lautsprechern und flimmern die Flachbildschirme mit Videos und Playstation-Spielen. Eine Sekundarlehrerin beschreibt die Situation so: «Was heute zählt sind moderne Geräte, das Handy, die Elektronikspiele, die neue Welt. Unsere Kultur geht vergessen, die Jungen haben den Respekt verloren. Das Schule geben macht keinen Spass mehr.»
Die neue moderne elektronische Welt ist ungebremst auf der Insel gelandet. Der technische Anschluss an die Welt vollzogen, viele Einheimische aber noch immer etwas zwischen gestern und morgen. Wer Jung ist und wer kann, der entflieht dieser Zwischenwelt: Neuseeland und Australien heissen die Destinationen der Cook Isländer, da sind Jobs, da ist das Geld, die Zukunft für viele. Für andere aber auch der Absturz ins löchrige Sozialnetz des ehemaligen heimatstaates Neuseeland. heute leben mehr Cook Island Maori in Neuseelands Hauptstadt Auckland als auf der Hauptinsel Rarotonga.
Zurück in Rarotonga bleiben vor allem Ausländer, welche hier im Südseeparadies ihrer Geschäfte machen, etwas relaxter als in ihrer ehemaligen Welt und komfortabler und konkurrenzloser, um zu Geld zu kommen: Der Neuseeländer, welche die erste Bar (für Touristen) am Platz führt, der Australier, welcher im Im- und Exportgeschäft tätig ist, die Neuseeländerin, welche das Car-rental Business betreibt oder der junge Deutsche, welcher im HawaiiHemd und mit dem Pudeli an der Leine, Südseeromantik-Hochzeiten am Strand organisiert.
Too much noise, too much traffice, too much Hotels, no more Island, sagen vor allem ältere Cook Isländer welche sich das kia orana leben vor dem Tourismus zurückwünschen. Für andere, vor allem junge Cook Isländer auf kleineren Ausseninsel, ist Rarotonga heute erst recht das Ziel ihrer Träume, die Pforte zur neuen Welt, die Absprungplattform in ein neues Morgen.
Und zwischen all diesen Kulturen, Begehrlichkeiten und Nicht bremsbaren Alltagsleben sitzen Regierung und Parlament. Geprägt von westlich aufoktruierter Demokratie und der traditionellen Regierungsweise der Maori Chefs, die in ihren Dörfern und Tribes noch heute das Sagen haben.
Te Kura Uira – Die Inselwelt
Die 15 bewohnten Inseln von Cook Island liegen weit verstreut im Südpazifik.Vier Flugstunden nördlich von Neuseeland, organisiert der seit 1965 unabhängige Inselstaat seine Geschicke selber. Haupteinnahmequelle ist der Tourismus, der die grösste Insel Rarotonga in den letzten 30 Jahren buchstäblich mit Touristen überschwemmte, da vor weil auf der Hauptinsel Rarotonga 1974 der internationale Flughafen eröffnet wurde und der Anschluss an die grosse weite Welt gelang. Schon damals wurde in einer Reportage des neuseeländischen Fernsehens gefragt: Was wird dieser Flughafen dem Inselsaat bringen, und werden die Insulaner ihrer Identität und Kultur bewahren können?
Was folgte, war das, was wir aus südeuropäischen Feriendestinationen kennen: Unterkünfte wurden aus dem Boden gestampft, Hotelkonzerne übernahmen das Szepter, Touristen mit ihren Begehrlichkeiten dirigierten das Leben, der junge Staat wurde überfordert, Korruption und Misswirtschaft trieben Cook Island 1996 in den Bankrott. Seither ist das Land abhängiger denn je vom Tourismus, vom Ausland und besonders auch vom ehemaligen Verwalterstaat Neuseeland.
Die Maori-Kultur der Insulaner, seit rund zweihundert Jahren vermischt mit christlichen Einflüssen, hielt auf Rarotonga dem Druck des Tourismuses nicht lange stand. Rarotonga besteht heute im Prinzip aus einzelnen Hotelresorts, eins nach dem andern, rund um die 30 Kilometer lange Insel. Dazwischen einfache, private Ferien-Unterkünfte und die im krassen Gegensatz zu den Gästeanlagen simpel eingerichteten, selten renovierten alten und meist offenen Häuser der Einheimischen. Hier dröhnen abends statt der Rhythmen der Drums zum Meeresrauschen moderne Beats aus den iPod-Lautsprechern und flimmern die Flachbildschirme mit Videos und Playstation-Spielen. Eine Sekundarlehrerin beschreibt die Situation so: «Was heute zählt sind moderne Geräte, das Handy, die Elektronikspiele, die neue Welt. Unsere Kultur geht vergessen, die Jungen haben den Respekt verloren. Das Schule geben macht keinen Spass mehr.»
Die neue moderne elektronische Welt ist ungebremst auf der Insel gelandet. Der technische Anschluss an die Welt vollzogen, viele Einheimische aber noch immer etwas zwischen gestern und morgen. Wer Jung ist und wer kann, der entflieht dieser Zwischenwelt: Neuseeland und Australien heissen die Destinationen der Cook Isländer, da sind Jobs, da ist das Geld, die Zukunft für viele. Für andere aber auch der Absturz ins löchrige Sozialnetz des ehemaligen heimatstaates Neuseeland. heute leben mehr Cook Island Maori in Neuseelands Hauptstadt Auckland als auf der Hauptinsel Rarotonga.
Zurück in Rarotonga bleiben vor allem Ausländer, welche hier im Südseeparadies ihrer Geschäfte machen, etwas relaxter als in ihrer ehemaligen Welt und komfortabler und konkurrenzloser, um zu Geld zu kommen: Der Neuseeländer, welche die erste Bar (für Touristen) am Platz führt, der Australier, welcher im Im- und Exportgeschäft tätig ist, die Neuseeländerin, welche das Car-rental Business betreibt oder der junge Deutsche, welcher im HawaiiHemd und mit dem Pudeli an der Leine, Südseeromantik-Hochzeiten am Strand organisiert.
Too much noise, too much traffice, too much Hotels, no more Island, sagen vor allem ältere Cook Isländer welche sich das kia orana leben vor dem Tourismus zurückwünschen. Für andere, vor allem junge Cook Isländer auf kleineren Ausseninsel, ist Rarotonga heute erst recht das Ziel ihrer Träume, die Pforte zur neuen Welt, die Absprungplattform in ein neues Morgen.
Und zwischen all diesen Kulturen, Begehrlichkeiten und Nicht bremsbaren Alltagsleben sitzen Regierung und Parlament. Geprägt von westlich aufoktruierter Demokratie und der traditionellen Regierungsweise der Maori Chefs, die in ihren Dörfern und Tribes noch heute das Sagen haben.
Das lange Warten… hat ein Ende
Spannende Woche. Im Edu-Gov fiebern die Initianten des eLearning Projektes auf die erste Schulwoche hin. Nach zweijährigem Probieren wird nächste Woche die erste Unterrichtseinheit gestartet, welche ausschliesslich per Computer durchgeführt wird. Cook Islands ist stolz, hier Pionierarbeit im Südpazifik zu leisten.
In Zahlen
Eine Schulklasse, zwei Lehrer, drei Inseln, 23 Schülerinnen und Schüler und tausende Quadratkilometer Meer dazwischen.
Doch der Start harzt: Noch immer ist auf einer Insel das Unterrichtsmaterial – sprich die Laptops, iPads und die Harddisks mit den Sicherungskopien – nicht eingetroffen. Flüge dahin sind zu teuer und kaum möglich, das Schiff wegen des unsicheren Wetters (vielleicht) noch nicht ausgelaufen.
Nichtsdestotrotz: Nächste Woche wird auf Mitiaro und Penrhyn die erste Lektion abgehalten…. Und ich soll dabei sein. Falls es mit einem Flug und der Unterkunft klappt. Der Flug ist eigentlich gebucht, aber die Airline-Angestellte, welche die Zwischenstopp auf de Nachbarinsel Mauke organisiert, noch nicht soweit… Abflug ist ja erst am Freitag.
Und bis dahin werde ich den beiden online-Teachern noch hier auf Rarotonga über die Schulter schauen.
Projekt elearning: Endlich Kontakt
Es heisst immer Cook Island time! Und einmal da, ist es CK-Time! Obwohl eMail und Handy auch hier allgegenwärtig sind, Antworten zu erhalten ist nicht einfach.
Monatelang habe ich zuhause versucht, die offiziellen Adressen der CI-education anzuschreiben. Wirklichen Erfolg aber habe ich erst hier, vor Ort. Dank Leuten, die Leute kennen und Kontakte vermitteln.
Gestern das Mail und die Empfehlung vom Department of Education, gleich darauf die Einladung zum Projekt-Besuch: An der high school wird eine neues, vollständig von der Schulstube losgelöstes eLearning Projekt gestartet. So dass Schüler auf den outer islands, welche mehrere Flugstunden weit weg sind, nicht auf die Hauptinsel in die Schule müssen. Die verantwortlichen sind gespannt, in wenigen Tagen gehts los, morgen werde ich eine Einführung ins Projekt erhalten… Bin ebenso gespannt.
Roter Turm, Strommilliarden, Geiselnahme
Wer’s verpasst hat – hier zum nachschauen und -hören!
Danke #SMsnack und allen, die mitarbeiten, diskutieren, parlieren. – www.smsnack.ch
Reax und Gedankenanstoss von kim eMail – www.aitutaki.ch
***Beide habt ihr die heutige Schnelllebigkeit, der damit zusammenhängende Konkurrenzkampf unter den Medien und die Rolle der Medien als Vermarkter angesprochen. Wie dein Kollege gesagt hat, interessiert dies die Leserinnen und Leser aber eigentlich nicht.
Ich finde die Medien müssten mehr zu Gunsten des Rezipienten arbeiten anstatt interne Konkurrenzkämpfe auszutragen.
Oder anders: Was ich ein spannendes Diskussionsthema fände ist, ob denn heute wirklich alles direkt und möglichst schnell öffentlich sein muss? Wenn Hochwasser die Leute bedroht, dann müsst ihr Leute informieren, aber wenn ein Bank überfallen wird, ist es für die Gesellschaft besser, wenn niemand davon weiss, sonst kommt das ganz nur schlimmer raus!
Ich finde diesbezüglich und im Zusammenhang mit den neuen Medien fehlt es an Diskussionen…
Journalismus und Social Media – alles wahr?
Besuche den SocialMediaSnack in St.Gallen!
Quelle: www.socialmediasnack.ch
- Thema: Journalismus und Social Media – eine Frage der Verifizierung !?
- Referenten: Pius Kessler und René Rödiger
- Datum: Donnerstag, 28. November 2013
- Zeit: Türöffnung um 17:30 Uhr, Beginn Referate um 18:00 Uhr, Apéro/Snack ab ca. 19:30 Uhr)
- Ort: Hofkeller (Regierungsgebäude, Klosterhof 3, 9000 St.Gallen); Lageplan (PDF)
- Eintritt frei, Kollekte – Anmeldung hier
Social Media haben auch den Journalismus verändert: Journalisten nutzen Social Media als Quelle wie auch zur Verbreitung ihrer Arbeit. Es gibt aber immer wieder Beispiele, wie Social Media Quellen von Journalisten genutzt, aber offenbar nicht genügend verifiziert werden und sie so Falschmeldungen aufsitzen. Beiträge auf Basis dieser nicht verifizierten Quellen verbreiten sich Dank der viralen Effekte blitzschnell.
Wie soll man also als Journalist umgehen mit Social Media Quellen? Sind journalistische Sorgfaltspflicht und die Schnelligkeit der sozialen Medien ein Widerspruch? Oder wie lassen sich Social Media sinnvoll für die journalistische Arbeit nutzen?
Unsere Referenten Rene Rödiger und Pius Kessler berichten dazu aus ihrem Arbeitsalltag und von ihrer reichhaltigen Erfahrung am Snack am 28. Nov. 2013. Hier geht’s zu Anmeldung – die Platzzahl ist beschränkt.
http://www.socialmediasnack.ch/journalismus-und-social-media-eine-frage-der-verifizierung/
Die Frauen und das Militär
Eine eindrückliche Begegnung mit der 79jährigen Soldatin. Noch heute liebt sie ihren 4WD und würde noch immer gerne MOWAG fahren.
http://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/etwas-fuers-vaterland-tun